„Kraftstoffe der Zukunft“: Startschuss für den 21. Fachkongress gefallen

22. Januar 2024

Am 22. und 23. Januar diskutieren mehr als 70 Redner auf dem 21. Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft“ über Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionsrunden stehen der innovative Einsatz und die technische Weiterentwicklung von erneuerbaren Kraftstoffen im Mobilitätssektor.

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverband Bioenergie (BBE), Artur Auernhammer, eröffnete den zweitägigen Kongress „Kraftstoffe der Zukunft“. In der ersten von insgesamt fünfzehn Sessions wurden die Klimaschutzziele im Verkehr diskutiert und das Potential nachhaltiger Kraftstoffe und Antriebstechnologien beleuchtet. Artur Auernhammer erläuterte die künftigen Herausforderungen für erneuerbare Kraftstoffe in einem zunehmend komplexeren Regelungs- und Marktumfeld:

„Obwohl nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe seit Jahren verlässlich ihren Beitrag für Treibhausgasminderung und sichere Kraftstoffversorgung leisten, versucht das Bundesumweltministerium (BMUV) allein ideologisch geprägt und fachlich unbegründet den Klimaschützer Nummer eins im Mobilitätsbereich regelmäßig zu torpedieren. Zwar wurden letztes Jahr die konkreten Pläne des BMUV zur Absenkung der Obergrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse von den Koalitionspartnern gestoppt, jedoch ergreift das BMUV gemeinsam mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium in den ersten bekannt gewordenen Entwürfen zur Nationalen Biomassestrategie NABIS erneut die Initiative mit dem Ziel, das Thema wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. Wir fordern Bundesumweltministerin Steffi Lemke deshalb auf, anzuerkennen, dass nachhaltige Biokraftstoffe für den Klimaschutz im Verkehr unverzichtbar sind und uns gleichzeitig von Erdölimporten aus Risikogebieten unabhängiger machen,“.

Hartmut Höppner, Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV), platzierte prominent die Vielfältigkeit nachhaltiger Antriebsmöglichkeiten in seinem Vortrag: „Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müssen wir an vielen Stellen ansetzen. Der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe hat sich als sehr wirksam erwiesen. Alleine durch ihren Einsatz konnten in der Vergangenheit nahezu 12 Millionen t CO2 pro Jahr eingespart werden. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen verursachen sie 87% weniger Treibhausgasemissionen. Wir wollen dieses Potential weiter nutzen und ausbauen. Klimafreundliche Kraftstoffe sind ein zentraler Baustein einer klimafreundlichen Mobilität der Zukunft.“

Jane Amilhat, Referatsleiterin Saubere Verkehrswende (RTD.C.3) Clean Transport Transitions (Automotive, Aviation, Rail, Maritime) der Europäischen Kommission, stellte in ihrem Beitrag die EU-Initiative für eine nachhaltige Mobilität und die diesbezügliche Bedeutung von alternativen Kraftstoffen vor: „Alternative Kraftstoffe werden einen wesentlichen Beitrag zur Emissionsreduzierung und zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deal leisten. Um diese Kraftstoffe nachhaltig zu produzieren, müssen wir hohe Standards in der Produktion setzen, Innovationen fördern und verkehrsträgerübergreifende Lösungen entwickeln. Dies wird einen Wirtschaftssektor in Gang setzen, der Arbeitsplätze schafft, Innovationen hervorbringt und zur Energiesicherheit Europas beiträgt.“

Dr. Marcus Bollig, Geschäftsführer „Produkt & Wertschöpfung“ vom Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA), skizzierte in seinem Vortrag, wie die Klimaschutzziele im Verkehr erfüllbar sind: „Die Bedeutung erneuerbarer Kraftstoffe zur Defossilisierung der Bestandsflotte muss stärker in den Klimaschutz des Verkehrssektors einfließen. Für den Markthochlauf brauchen wir ambitionierte Ziele auf nationaler Ebene – der VDA spricht sich für eine THG-Minderung von 30% aus dem Kraftstoffsektor bis 2030 aus. Darüber hinaus müssen nächste Schritte zur Entwicklung der angekündigten „E-Fuels-Strategie“ erfolgen. Auf europäischer Ebene brauchen wir u.a. eine Energiesteuerreform, die erneuerbare Kraftstoffe begünstigt gegenüber fossilen Kraftstoffen.“

Niels Anspach, Vizepräsident Wertschöpfungskette Biokraftstoffe der BP Europa SE, präsentierte eine globale Strategie zur Defossilisierung des Kraftstoffmixes: „Biokraftstoffe sind in der Luft- und Schifffahrt von entscheidender Bedeutung, da wir hier mittel- bis langfristig keine brauchbaren Alternativen sehen. Daher gibt es heute nur einen Weg zur Dekarbonisierung, und das sind Biokraftstoffe. Wir haben sehr große, komplexe Kunden mit komplexen Bedürfnissen. Sie wollen unbedingt den Übergang und die Dekarbonisierung, aber sie können nicht von heute auf morgen von fossilen Brennstoffen auf EV oder Wasserstoff umsteigen.“

Mehr als 650 nationale und internationale Teilnehmer aus insgesamt 30 Nationen und 4 Kontinenten begrüßten die fünf veranstaltenden Verbände der deutschen Biokraftstoffwirtschaft am ersten Kongresstag.

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